Powermonger



Peter Molyneux…hmm, schon seltsam, dass er so einen unscheinbaren Namen von seinen Eltern bekommen hat. Wenn sie gewusst hätten, dass ihr Sohn in seinem späteren Leben einen fast göttlichen Status als Computerspieldesigner erreichen würde, hätten sie sich vielleicht einen passenderen Namen ausgedacht ;) Wieso „göttlich“? Nun, wenn ihr euch das fragt, seid ihr wahrscheinlich jemand, der nur gelegentlich spielt, denn jeder Strategiehaudegen würde sofort wissen, was ich damit meine – soll nicht böse gemeint sein, es ist nur so: Peter Molyneux ist einfach göttlich! Selbst wenn euch der Name nichts sagt, die Spiele für die er verantwortlich ist sagen euch bestimmt was: Populous, Syndicate, Dungeon Keeper, Black & White sind nur einige der nennenswerten, berühmten Produktionen…und natürlich dieses hier: Powermonger!  

Bullfrog Productions haben dieses Spiel 1992 für den PC, Amiga und Atari ST veröffentlicht. Es war eines der ersten Games, die Echtzeitstrategie und einen Mehrspielermodus boten. Wie bei fast allen Spielen, die aus Peter Molyneux’ Feder stammen, nehmt ihr in Powermonger die Rolle eines übermächtigen Führers an, und eure Aufgabe ist, euer Volk durch eine reichlich detaillierte Welt zu führen und die Oberhand über gegnerische Parteien zu gewinnen.  

Euer ehemaliges Königreich wurde von einem gewaltigen Erdbeben zerstört, und ihr und eure Anhänger wart somit gezwungen, das zerstörte Land zu verlassen. Mit euren Schiffen seid ihr über den Ozean gesegelt, um nach einer neuen Heimat zu suchen. Nach Wochen habt ihr es geschafft, das Ufer eines unbekannten Landes zu erreichen, das euch sehr vielversprechend erscheint, da es eine reiche Natur und riesige Ausmaße hat – aber leider seid ihr nicht die einzigen Menschen dort!

Diese neu entdeckte Welt ist in 195 Regionen unterteilt, und erst wenn ihr eine nach der anderen erobert habt, könnt ihr euch König dieses Reiches nennen. Es gibt drei andere Stämme, gegen die ihr bestehen müsst – der gelbe, der rote und der blaue Stamm, ihr selbst führt den weißen Stamm an. Ihr beginnt jede Karte mit einer bestimmten Anzahl an Gefolgsleuten und müsst ihnen wohldurchdachte Befehle erteilen, um sie für die bevorstehenden Herausforderungen zu stärken. Ihr erobert andere Siedlungen, neue Leute werden sich euch anschließen, ihr müsst sie mit Nahrung und Waffen versorgen, so dass sie ausreichend gerüstet sind, euch zu dienen. Nachdem ihr 2/3 der Gesamtbevölkerung der aktuellen Karte unter eure Herrschaft gebracht habt, habt ihr die Überhand. Dann geht es mit der nächsten Karte weiter, usw.

Die Benutzeroberfläche besteht aus verschiedenen Elementen, die euch die Spielwelt überblicken lassen und euch Informationen und Kontrolle über eure Gefolgsleute geben. Auf der linken Seite des Bildschirms ist eine Übersichtskarte, in der die aktuelle Landschaft dargestellt wird. Diese Karte wird benutzt, um durch die Landschaft zu scrollen, und mit den kleinen Symbolen darüber könnt ihr euch bestimmte Statistiken wie Topografie, Nahrungsvorkommen oder Siedlungen anzeigen lassen. Der Hauptteil der Benutzeroberfläche besteht aus der Detailkarte, wo das eigentliche Spielgeschehen stattfindet. Die Detailkarte wird in der 3D-Perspektive angezeigt, und kann gedreht sowie vergrößert und verkleinert werden, indem ihr die roten Pfeile auf der linken Seite anklickt. Die Knöpfe unterhalb der Detailkarte werden benutzt, um euren Anhängern Befehle zu erteilen, eure politische Haltung festzulegen und in das Spieloptionsmenü zu gelangen. Das Spiel wird hauptsächlich mit der Maus gesteuert, aber ihr könnt zusätzlich noch einige Tastaturbefehle verwenden.  

Powermonger bietet eine äußerst lebendige Welt, die sehr detailliert und abwechslungsreich dargestellt ist. Jede Karte sieht anders aus. Natur und Terrain bestehen aus vielen Elementen, wie zum Beispiel Berge, Ebenen, Flüsse, Wälder, Tiere, Straßen und Siedlungen verschiedener Größe. Jeder Bewohner hat ein Haus und einen Beruf, und man kann genau beobachten, wie sich jeder nach den ihm zugeteilten Aufgaben richtet. Vieles ist schön animiert, um dem Spiel einen möglichst realistischen Anschein zu verleihen – sogar die Jahreszeiten werden simuliert und beeinflussen den Lebenslauf eures Volkes in mancher Hinsicht.

Aber natürlich ist diese ansehnliche Szenerie nur die Kulisse, für das was sich darin abspielt. Das wichtigste am Spiel sind die Befehle, die ihr euren Leuten erteilt. Diese Anweisungen können in vier Kategorien unterteilt werden: Bewegung, Nahrung, Erfindungen und Politik. Die Bewegungsbefehle führen eure Untertanen zu bestimmten Punkten auf der Karte, die Nahrungsanweisungen lassen sie Nahrung sammeln oder zu bestimmten Siedlungen transportieren, wo diese benötigt wird, während die Erfindungsbefehle euer Volk anweisen, Waffen oder Hilfsmittel zu entwickeln, sich damit auszurüsten oder sie zu verwerfen. Die politischen Aktionen sind jedoch die etwas komplexeren. Ihr könnt eure Truppen aussenden, um feindliche Siedlungen anzugreifen oder auch Spione platzieren. Falls ihr es erst auf eine friedliche Art und Weise versuchen wollt, habt ihr die Möglichkeit, euren Gegnern eine Allianz oder Handelsbeziehungen anzubieten. Eine wichtige Funktion für die meisten dieser Befehle ist die politische Haltung, die ihr wählt.
Diese Haltung kann in drei Stufen festgelegt werden: passiv, normal und aggressiv. In Abhängigkeit davon, welche Haltung ihr gewählt habt, entwickeln sich auch die Auswirkungen bestimmter Aktionen, wie Erfinden, Kampf, Handel oder Allianzen. Ein aggressiver Captain beispielsweise lässt in einem Kampf alle Gegner töten, während ein passiver versucht, so viele Gegner wie möglich gefangen zu nehmen und in eure Reihen einzugliedern. Bei den Erfindungen entstehen bei einer aggressiven Haltung Waffen, wie z.B. Kanonen, Schwerter oder Bögen, bei einer passiven Haltung werden Töpfe, Pflüge oder Boote entwickelt. Ihr seht also, die Haltung ist ein essentieller Faktor für eure Strategie.

Was die Captains betrifft, sie sind diejenigen, die euer Volk euren Befehlen entsprechend anführen. Zu Beginn eines Spiels steht euch nur ein Captain zu Verfügung, aber durch die Eroberung größerer Siedlungen werden sich euch weitere Captains anschließen. Sie werden als Figuren dargestellt, die sich um die Detailkarte herum versammeln. Ihr könnt jeden von ihnen für verschiedene Aufgaben einsetzen. Während ein Captain seine Gruppe in den Kampf ziehen lässt, erfindet ein anderer in der Zwischenzeit neue Hilfsmittel und ein dritter sammelt mit seinen Leuten solange Nahrung.

Nachdem ich euch nun hoffentlich eine nützliche Übersicht über die wichtigsten Aspekte des Spiels geben konnte, möchte ich nun auf die technischen Seiten von Powermonger eingehen.

Da Powermonger ein Spiel mit viel Tiefgang ist und euch viele Wege bietet, Strategien zu entwickeln, werdet ihr schnell feststellen, dass das Spiel extrem fesselnd sein kann. Ihr könnt die Karten buchstäblich unzählige Male durchspielen und werdet immer noch neuen Spielspaß aufbauen können. Es gibt leider keine verschiedenen Schwierigkeitsstufen, aber nach einiger Zeit werdet ihr ein gutes Gespür dafür entwickeln, mit welcher Herangehensweise ihr eure Taktik entwickeln müsst, um euch die gewünschte Herausforderung zu ermöglichen.

Im Allgemeinen lässt sich das Spiel ziemlich komfortabel bedienen. Die Benutzeroberfläche ist klar aufgebaut und es gibt kaum Menüs, die irgendwie stören könnten. Die VGA Grafik ist nett gemacht und überzeugt durch die zahlreichen schönen Details, obwohl manche Elemente ein wenig pixelig erscheinen. Dadurch mag es manchmal ein bisschen schwierig sein, auf der Detailkarte zu erkennen, was dort passiert, wenn man nicht ausreichend hineinzoomt. Aber wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat, ist das auch kein Problem mehr.
Musik könnt ihr leider nur im Titelbildschirm genießen, der Rest des Spiels wird lediglich von digitalisierten Effekten untermalt. Diese sind eigentlich recht nett gemacht, aber nach einer Weile können sie auch etwas nerven und man schaltet sie dann lieber aus.

Ihr habt die Möglichkeit, das Spiel jederzeit zu speichern, und falls der Computer als Gegner nicht euren Vorstellungen entspricht, könnt ihr auch einen Freund von euch herausfordern und per Modem oder durch eine serielle Verbindung zweier Computer gegen ihn antreten. Die Anleitung für dieses Spiel haben wir euch bei den Extras zum Download bereitgestellt, falls ihr also einen besseren Überblick über die Steuerung und Funktionen benötigt, findet ihr ihn dort. Probleme im technischen Bereich gibt es keine, das Spiel läuft auf DOSBox einwandfrei.

Schlussendlich bleibt nur noch, meine Meinung über Powermonger zusammenzufassen. Obwohl das Spiel etwas in die Jahre gekommen ist, weiß ich noch genau, wieviel Spaß es mir damals auf dem Amiga bereitet hat. Zuerst habe ich befürchtet, dass meine Erwartungen ein wenig zu hoch angesetzt waren, da ich zuvor nichts über die Qualität der PC-Version wusste.
Aber ich bin nicht enttäuscht worden.
Der Grund, warum ich dem Spiel keine 5 gebe ist, dass die Grafik und die Soundeffekte mich nicht ganz überzeugt haben und desweiteren hätte ich mir während des Spiels ein bisschen Musik gewünscht.

Aber ich versichere euch, Powermonger ist dennoch ein Meilenstein der Computerspielgeschichte. Es ist sehr gut gestaltet, bietet ein komplexes und fesselndes Spielgeschehen und wird euch lange vor dem Monitor kleben lassen, soviel sei euch garantiert! Spieler, die bereits gute Erfahrungen mit Populous oder Mega-Lo-Mania gemacht haben, werden Powermonger lieben. Selbst wenn ihr noch nie von diesen Spielen gehört habt, ist Powermonger eine Strategie-Erfahrung, die ihr nicht bereuen werdet, außer ihr verpasst sie! Vielen dank, Peter Molyneux! Wenn ich dein Vater wäre, würde ich dir nachträglich den zweiten Vornamen „Meister“ geben! :)


Reviewed by: Strobe Download Powermonger | Abandonia

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