Halli hallo! Ich bin’s wieder mal, euer GameBringer und ich habe schon wieder ein anderes Spiel aus dem supergeheimen Tresor für euch, der sich an einer unbekannten Position befindet, von der aus ich auch schreibe. Alles strenggeheim! Als ich gemerkt habe, dass Abandonia Barbarian 2 bietet, wurde ich ziemlich kribbelig, da ich wusste, dass ich seinen Vorgänger zu bieten habe. Allerdings wurde aus dem Kribbeln schnell ein dumpfer Kopfschmerz, als ich erst einmal begann, das Spiel zu spielen.
Wie ich schon in früheren Reviews deutlich gemacht habe und hier nur zu gerne für die Leute wiederhole, die noch keins davon gelesen haben, verliere ich schnell die Geduld mit schlechten, alten Spielen, die ich sehr gerne gespielt habe, als ich noch jünger war. Dabei geht es nicht um die unzeitgemäße Grafik. Es geht nicht darum, dass die Spielsteuerung in jedem Spiel variiert. Auch schlechte Soundqualität ist mir egal. Was mit allerdings nicht egal ist, ist schlechtes Gameplay und schlechtes Design.
Meiner Meinung nach ist Barbarian so ein Spiel. Der Entwickler hat es offensichtlich gut gemeint, aber das Spiel ist schlecht umgesetzt. Um fair zu bleiben, schiebe ich das auf das Alter des Spiels und gehe davon aus, dass das Spiel spielbarer war, als es neu herauskam. Ihr dürft auch nicht vergessen, dass ich kein Handbuch mehr für so ein altes Spiel besitze und ich das meiste über Versuche herausfinden musste. Nun zur Kritik...
Es handelt sich bei Barbarian um ein seitwärts laufendes Actionspiel, in dem du einen schwertschwingenden Tarzan-Klon kontrollierst. Dein Held kann sich vor- und zurückbewegen, rennen, springen, Hiebe austeilen, einen Bogen benutzen, auf Leitern steigen und so weiter. Klingt gut soweit, oder? Also wo liegt das Problem?
In aller Kürze: bei der Spielsteuerung. Ich habe versucht, mit der Maus zu spielen, aber mit einem schnellen Prozessor geht das nicht. Man muss schon sehr schnell klicken, um unseren Helden zu stoppen und so davon abzuhalten, sich mit Vollgas in seinen Tod zu stürzen. Einen Joystick habe ich nicht zur Verfügung, deswegen kann ich darüber keine Aussage machen. Die Tastatur ist die beste Wahl, für jeden der eine hat und sogar 1987 hat das gut funktioniert.
Stelle dir einmal Folgendes vor: Drücke erst F4, um vorwärts zu gehen, drücke F5, wenn du anhalten willst, drücke F8 um zu schlagen, F6 zum Springen, gefolgt von F7 zum Rennen, anschließend F5 zum Anhalten. Das alles muss natürlich mit dem richtigen Timing geschehen. Daneben musst du Fallen ausweichen, die nur dazu da sind, um die Spieldauer länger erscheinen zu lassen, während du dämliche, böse Kreaturen aufschlitzt, genervt von der schmuddeligen Steuerung. Sobald du drei Leben verloren hast, musst du den Level von vorne beginnen und gezwungenermaßen immer wieder an derselben Stelle denselben Fallen ausweichen. Der Wiederspielwert ist daher sehr gering, da nichts dem Zufall überlassen ist. Der überhaupt einzige Grund, das Spiel wieder zu spielen, ist der, dass man gezwungen ist, jeden Level beim Tod von vorne zu beginnen.
Um euch die beste Möglichkeit zu geben, das Spiel doch zu mögen, gebe ich euch hier die komplette Tastenanordnung, damit ihr sie nicht selbst herausfinden müsst.
F1: Umdrehen und nach links schauen (sofern das nicht schon so ist), ansonsten nach links
laufen
F2: Treppen gehen oder Leiter hochsteigen
F3: Treppen heruntergehen oder Leiter heruntersteigen
F4: Umdrehen und nach rechts schauen (sofern das nicht schon so ist), ansonsten nach rechts laufen
F5: Anhalten, wenn man geht oder rennt. Treppensteigen oder eine Leiter heraufklettern gilt als eine Bewegung und kann daher nicht angehalten werden.
F6: Sprung in die Richtung, in die du schaust
F7: Sprint in die Richtung, in die du schaust
F8: Schlage mit deinem Schwert nach den üblen Kreaturen
F9: Ramme das Schwert in den Boden (damit man es später wieder aufnehmen kann? Da ich nur kurz gespielt habe, hat sich mir der Sinn nicht erschlossen.)
F10: Fliehe in die entgegengesetzte Richtung, in die du schaust.
Leertaste: Wechsle zwischen den beiden Tastaturbelegungen
Leertaste, dann F1: Nehme das Schwert auf
Leertaste, dann F2: Anhalten?
Leertaste, dann F3: Ramme das Schwert in den Boden (etwas fallen lassen?)
Leertaste, dann F4: Lege einen Gegenstand an dieser Position im Inventar ab. (zum Beispiel, F9 um das Schwert fallen zu lassen, Leertaste, um die alternative Tastaturbelegung zu aktivieren, F1 um es wieder aufzuheben und endlich F4 um es in dein Inventar zu legen.)
Leertaste, dann F5: Nehme einen Gegenstand auf und lege ihn im Inventar ab. (Glaube ich zumindest, ich habe keinen zusätzlichen Gegenstand gefunden.)
V: Schaltet die nervende „Musik“ aus. Das erste, was ich gemacht habe, um nicht verrückt zu werden.
P: Pause
Am Anfang jeder Runde hat man die Möglichkeit, die Geschwindigkeit von 1 bis 4 zu wählen, wobei 1 die schnellste- und 4 die langsamste Einstellung ist. Mit 4 lässt sich das Spiel mit "normaler" Geschwindigkeit spielen, zumindest bei meinem PC und dies war auch die beste Wahl für die DOSBox.
Wenn du die Geduld mitbringst, jeden Level wieder und wieder zu wiederholen, dann bietet dir dieses Spiel einige Unterhaltung. Aus nostalgischen Gründen macht das Spielen auch Sinn. Natürlich kann sich dein Geschmack sehr von meinem unterscheiden. Aber vergiss nicht, dass, wenn du so frustriert bist, dass du mir unerträgliche Schmerzen zufügen willst, ich dich gewarnt habe.