Enchanter ist ein weiteres Text-Adventure von den Meistern der Interactive Fiction: Infocom. Das Spiel selbst spielt ebenfalls in der Welt von Zork, kommt dabei aber ein ganzes Stück ernster und seröser daher. Der finstere Hexenmeister Krill will Eure Welt zerstören und Ihr, ein junger und unerfahrener Magier wurdet vom Zirkel der Zauberer auserwählt, Krill zu besiegen und die Prophezeiung zu erfüllen. Und so beginnt es ...
Der Zirkel beschwört einen mächtigen Zauberspruch, dessen Ausmaß den kleinen und in Dunkelheit getränkten Raum mit Hoffnung und Wärme durchströmt. Dann, eine mächtige Druckwelle - Ihr wurdet geschickt.
Diejenigen von Euch, die bereits einige von Infocoms Werken gespielt haben, wird es wenig überraschen, dass den Spieler eine hervorragende Geschichte und einen sehr intelligenten Parser erwartet sowie eine Welt, die einen in wenigen Minuten in den Bann zieht. Über die Grafik gibt bei diesem Genre natürlich nicht viel zu sagen, außer die Grafik, die in Eurem Kopf entsteht und die ist großartig. Sound existiert genauso wenig, außer dem in Eurer Phantasie, sobald die Geschichte Fahrt aufnimmt.
Die Steuerung des Spiels gestaltet sich exakt gleich wie bei allen anderen Spielen aus dem Genre der Interactive Fiction: einfach ein Verb eintippen und dann den Namen des Objekts, mit dem Ihr interagieren möchtet, z. B. "look castle". Dennoch seid Ihr als Magier immer wieder auf Euer Zauberbuch angewiesen um Rätsel zu lösen. Bevor Ihr eine Reise antretet, solltet Ihr stets darauf achten Euer Buch zu konsultieren und Zaubersprüche zu lernen bevor Ihr diese benutzen möchtet. Auf Eurer Queste findet Ihr immer wieder vereinzelte Schriftrollen, die nach einmaliger Benutzung verschwinden, daher ist es ratsam diese mit "Copy to Spellbook" in Euer Zauberbuch zu übertragen, da Ihr einige Sprüche auch öfter benötigt. Eine Sache, die mich persönlich gestört hat, ist die Tatsache, dass Euer Charakter von Zeit zu Zeit essen, trinken und auch schlafen muss, selbst wenn sich weder etwas essbares findet oder seltsame Gestalten in den Schatten lauern. Also lautet die Devise: nehmt alle mit was nicht niet- und nagelfest ist, dreht jeden Stein um und versucht alle möglichen und unmöglichen Kombinationen. Solltet Ihr dennoch einmal dem Tode sehr nahe sein, belebt euch der Zirkel der Zauberer glücklicherweise wieder.
Das Spiel ist nicht besonders schwer, daher können auch die unter Euch zugreifen, die bisher mit Interactive Fiction nicht so viel am Hut hatten, auch weil man hier ständig speichern und neu laden kann. Damit das Spiel läuft benötigt man eigentlich nur DOSBox. Ich gebe dem Spiel 4 von 5 Punkten; einen Punkt Abzug aufgrund der Hunger- und Durst-Mechanik aber ich es empfehle es wirklich jedem, der guten Geschichten nicht abgeneigt ist.