1995 brachten New World Computing ein wirklich exzellentes Spiel heraus, das versuchte Satire-, Strategie-, Science Fiction- und Mafiathematik auf komplexe Weise miteinander zu vereinen. Und sie haben es glücklicherweise auch geschafft. Sie erstellten die verschiedenen Teile, vermischten sie miteinander und haben alles gut ausbalanciert. Das Ergebnis hat viele überrascht. Chaos Overlords, so wie wir es kennen, ist ein Spiel, das es verdient hätte weitaus bekannter zu werden, da es neue Ideen, ein tolles Gameplay und eine schlaue KI bietet. Das Beste daran ist – dieses rundenbasierende Brettspiel funktioniert einwandfrei.
Die Grundlagen
Das Ziel ist, die Stadt in der ihr, neben einigen anderen rivalisierenden Cyberpunkmafia-Organisationen, tätig ist, unter eure Kontrolle zu bringen. Der Sieg kann durch verschiedene Wege erreicht werden, die im „New Game“ Menü aufgeführt sind. Ihr könnt den Sieg entweder durch die Elimination der „rechten Hand“ aller Mafiabosse erringen oder ihr erobert einfach die gesamte Stadt (Feld für Feld). Insgesamt gibt es zehn verschiedene Möglichkeiten, um den Startpunkt und das Ziel zu wählen und alle unterscheiden sich genug, um das Spielerlebnis jedes mal neu erscheinen zu lassen.
Die Stadt besteht aus mehreren Feldern (die die verschiedenen Abschnitte darstellen) die man kontrollieren kann. Auf jedem Feld gibt es drei verschiedene Gebäude, die man einnehmen kann. Jedes eroberte Gebäude bringt der Mafia-Gruppe, die es gerade kontrolliert gewisse Vorteile. Hauptsächlich geht es dabei um finanzielle Aspekte, aber es kann sich auch auf die Duldung der Bürger auswirken. Diese „Duldung“ ermöglicht euch sogar noch mehr Chaos auf dem betreffenden Feld auszulösen, was sich positiv auf euer Geldkonto oder die Unterstützung auswirkt. Das erschwert den gegnerischen Mafiosos im Gegenzug, die Kontrolle über das Feld zurück zu erlangen.
Des „Wesen“ des Spiels ist auf Befehlen und Aufgaben aufgebaut, die ihr euren Handlangern und Söldnern erteilt. Diese Anweisungen werden am Ende jeder Runde ausgeführt. Ist eine Runde vorüber, müsst ihr weitere Befehle erteilen, um von allen Fertigkeiten der Leute zu profitieren. Ihr könnt aber auch langfristige Anweisungen geben, die dann in jeder Runde erneut ausgeführt werden. Das spart euch Zeit bei der Detailplanung. Es gibt insgesamt 14 Befehle in diesem Spiel, welche, wie schon erwähnt die Grundlage des Geschehens darstellen. Mit dabei sind u.a. Bestechung, Nachforschen, Kontrollieren bis hin zu Angreifen und Verstecken. Im Grunde führt ihr euer ganzes Einflussgebiet mit fortwährender Befehlsvergabe, besonders mit dem „Chaos“-Befehl, denn der ist die Haupteinnahmequelle was Geld betrifft.
Eure Handlanger (oder Söldner, kommt drauf an wie ihr es betrachtet), sind so ziemlich die besonderste Eigenschaft des Spiels. Erstens, sie sind in Banden gegliedert, die ihr eigenes Erscheinungsbild und jeweilige Spezialeigenschaften haben. Diese Eigenschaften beinhalten z.B. individuelle Werte, Waffenhandhabung oder Nachforschung. Zweitens sind sie lustig. Um genauer zu sein, sie sind sogar sehr lustig, nicht nur wegen ihren Portraits oder Namen, sondern wegen ihrem kleinen Bild, das sie im Bandenbildschirm repräsentiert. Diese Bildchen sind mit viel Fantasie und Sorgfalt gemacht. Schlussendlich sind sie noch sehr gut ausgeglichen, also werdet ihr für euer Geld immer auch das Gewünschte erhalten.
Zusammenfassung
Der Schwierigkeitsgrad ist selbst auf der niedrigsten Stufe noch herausfordernd. Der Anspruch besteht darin, euer Hoheitsgebiet stabil und sicher zu halten und dabei stetig neue, feindliche Gebiete unter eure Kontrolle zu bringen. Euer Computer wird nicht zögern, sich schnell über eure unbewachten Gebiete herzumachen, wenn ihr alle eure Männer entfernt positioniert habt. Eine weitere Herausforderung ist schon im frühen Spielstadium für ein gefülltes Konto zu sorgen, denn eure Söldner werden sicher nicht für euch kämpfen, wenn ihr ihren monatlichen Lohn nicht bezahlen könnt.
Die Grafiken sind überraschend gut, jedoch gibt es nicht viele Animationen. Das Spiel besteht also hauptsächlich aus statischen Bildern. Das Spielhandling ist ausgezeichnet und in Kombination mit den strategischen Elementen erhält man eine erfolgreiche Mischung. Ich denke, Chaos Overlords ist ein exzellentes Spiel. Perfekt geeignet für jeden, der runden-basierende Strategiespiele und/oder Cyberpunkgeschichten mag. Und selbst wenn ihr nicht in dieses Raster passt, kann es nicht schaden, wenn ihr das Spiel trotzdem mal ausprobiert. Es ist wirklich eine herausragende Sache!
- Musik und Sound fehlen
- Entpackt die Dateien nach C:Chaos
- Nach dem Entpacken führt ihr die Datei „chaosreg.reg“ aus
- Die Speicherstände sollten im selben Verzeichnis wie das Spiel abgelegt werden, sonst funktionieren sie nicht.
- Wenn es Probleme mit dem Cursor gibt, stellt die Musik im Spiel aus.