Flashback: Quest for Identity kann ohne schlechtes Gewissen als einer der besten Plattformer aller Zeiten bezeichnet werden. Dem Erfolg der Version von 1992 folgend brachte Delphine 1995 eine aufbereitete CD-Version auf den Markt, die neue Zwischensequenzen mit besserer Musik und digitalisierter Sprache bietet.
Als ich endlich eine Kopie bekommen hatte, war ich nicht sicher, was mich erwartete.
Die Zwischensequenzen sind wirklich gut - statt Vektorgrafiken und Untertiteln gibt es hier qualitativ hochwertige Rasterszenen mit erweiterter Audio.
Auch wenn die 3D-Grafik nach heutigem Standard nichts Unglaubliches ist, sieht sie trotzdem verdammt gut aus. Es scheint auch so, als ob die Musik in neue Dateiform gebracht wurde oder über die Software und nicht über die Hardware erzeugt wird. Was auch immer zutrifft, die Musik wird sich anhören wie von einer Stereoanlange - nicht wie früher, als sie sich je nach Hardware anders formte.
Die Sprachausgabe ist in Ordnung, aber ich würde sagen, dass das Entfernen der Untertitel eine schlechte Idee war - Spieler mit nicht so gutem Englischverständnis könnten Probleme haben, der Handlung zu folgen.
Auch wurden alle Fahrzeuge und Geräte neugestaltet und das Skript hat ein paar kleine Veränderungen über sich ergehen lassen - erwartet also nicht exakt die gleiche Szene nur mit verbesserter Grafik.
Leider haben die Änderungen an Grafik und Musik die ursprüngliche Atmosphäre genommen, was sich am stärksten in der Schlussszene bemerkbar macht - diese kann dem Original in Sachen atemraubender Ausdrucksstärke nicht annähernd das Wasser reichen.
Auch wird dadurch das völlige Eintauchen des Spielers in die fiktionale Welt verhindert - ein oft angetroffenes Problem bei solchen Fortsetzungen, da große Veränderungen ein spürbar anderes Gefühl vermitteln.
Das Spielen an sich ist eine kleine Enttäuschung.
Abgesehen von der Behebung des "Durch die Wand geh"-Fehlers hat sich absolut nichts geändert. Es sind nicht nur die selben Level, nein, auch die Soundeffekte wurden nicht ersetzt und hören sich an wie vom internen Lautsprecher.
Immerhin ist die CD-Version nicht schlechter als das Original und die, die dieses schon mit Freude gespielt haben, bekommen hier durch die neuen Zwischensequenzen einen noch höheren Wiederspielwert - auch da die Passwörter sich geändert haben.
Das Urflashback hat in meiner Liste fünf Punkte, aber da ich von einer "Erweiterten Version" auch Veränderungen im Spiel und nicht nur am Spiel erwarte, konnte ich nicht anders als die Wertung um zwei Punkte zu mindern.
1. Den alten Kopierschutz gibt es nicht mehr, weshalb keine Umgehung oder Kodes vonnöten sind. 2. Um beim Spielen mit DOSBox keine Störungen in den Zwischensequenzen zu haben, könnt ihr die Ausgabe in der dosbox.conf von output=surface auf output=overlay oder output=ddraw stellen.