In der Zukunft ist die Erforschung neuer Planeten die Aufgabe einer militärischen Einheit, bekannt als Alien World Exploration oder AWE . AWE besteht aus Elite-Überlebenskünstlern die zu neuen und und unbekannten Planeten gebracht werden, den sie studieren sollen, um zu bestimmen, ob er für die Kolonisation geeignet ist. Diese Männer und Frauen sind speziell ausgebildet und leben für lange Zeiträume allein, allein unter Zuhilfenahme ihres Verstandes und ihrer Ausrüstung. Von daher sind sie als Robinsons bekannt, nach dem Robinson Crusoe aus dem gleichnamigen Roman von Daniel Defoe, der fast 30 Jahre alleine auf einer Insel lebte. Sobald sie mit ihrer Arbeit mit AWE fertig sind, kehren sie unter Jubel und mit Versprechungen auf einen großartigen Ruhestand zur Erde zurück. Die Rückkehrfeier eines Robinsons wird Robinsons Requiem genannt, da es das Ende seines Lebens als Robinson und den Start des Lebens als Zivilist bedeutet.
Aber nicht alles läuft immer hundertprozentig. Das wissenschaftliche Institut erlässt von Zeit zu Zeit Befehle um viele Robinsons an der Rückkehr zu hindern. Aber ihre Gründe dafür sind nicht korrupt;
sie arbeiten nur im Interesse der Menschheit, indem sie die Verbreitung von Krankheiten verhindern, gegen die die Menschen ansonsten keine Chance hätten. Gleichzeitig versucht das wissenschaftliche Institut Informationen über die erwähnten Krankheiten zu gewinnen so dass sie diese besiegen können, wenn die Menschheit den Planeten kolonisiert.
Du und ein paar andere Robinsons entdecken die Pläne des Instituts, aber alle werden auf eine Mission zu einem unbekannten Planeten geschickt, bevor ihr Alarm schlagen könnt. Dir wird gesagt, das wäre deine letzte Mission, und alles läuft glatt bis dein Raumschiff auf dem Planeten abstürzt und deine Kameraden und dich stranden lässt; ihr seid alle getrennt worden, nachdem ihr das Schiff verlassen habt. Du bist Trepliev, ein erfahrener Robinson, und du hast ein Ziel: Einen Weg runter von diesem Planeten zu finden und lebend nach Hause zurückzukehren.
Du kannst nun wieder von der Stuhlkante runtergehen, da das Spiel von hier an abwärts geht. Die hakelige Steuerung und die Kopfschmerzen verursachende Grafik überschatten die Geschichte des Spiels und alle anderen einzigartigen Aspekte, die das Spiel ansonsten wirklich bemerkenswert machen würden. Ist es zu viel gefordert, dass man bei einem Spiel den Unterschied zwischen eines kleinen Hügels und, sagen wir mal, einer nicht passierbaren Mauer aus Dreck erkennen kann? Ja, ganz recht, Robinson's Requiem ist ein 3D-Adventure, in dem der Hauptdarsteller, ein gut gebauter Kundschafter, von einer 90cm hohen Mauer aus irgendetwas braunem besiegt wird. Neben der Tatsache, dass man von Sachen gestoppt wird, die man nicht mal richtig sehen kann, sind die restlichen Grafiken auch höchstens Durchschnitt, und einige Farbkombinationen in großen Mengen scheinen die Augen nach einiger Zeit empfindlich zu reizen.
Während du in der pixeligen Wildniss umherstolperst und versuchst zu erkennen, welcher Fleck Grün Teil des Weges ist, kann dein Charakter von was auch immer unfreundliches in der Nähe ist in Stücke gerissen werden. Wenn du erst mal realisierst, dass du angegriffen wirst, musst du dich wieder orientieren - hoffentlich bevor du den Löffel abgibst - und versuchen den Angriff abzuwehren. Natürlich kannst du bei RR alle Waffen benutzen, die du findet; diese Fallen unter 3 Kategorien: Nahkampf, direkte Schusswaffen (die immer geradeaus fliegen), und Waffen, mit denen du manuell zielen musst. Die Nahkampfwaffen sind schwerer zu beherrschen als die anderen, da du in Reichweite und richtig ausgerichtet sein musst, um zu treffen -- keine leichte Aufgabe wenn deine Gegner alle schneller sind als du; die Drehgeschwindigkeit deines Charakters ist schmerzhaft langsam, selbst wenn er rennt.
Alle Robinsons besitzen einen Sesam-Computer, der ihr persönlicher Assistent ist. Er zeigt die Gesundheit des Robinsons an, zeigt andere Sesam-Computer in der Nähe an (vermutlich von befreundeten Robinsons) und speichert gesammelte Daten, während man den Planeten bereist; Dabei ist der Computer die ganze Zeit sichtbar und du musst nur wählen, welche Knöpfe du brauchst um neue Bildschirme zu sehen, etwa die Gesundheit, eine Karte oder das Inventar. Die Bewegung deines Robinsons kannst du mit einer kleinen Bedienfläche am rechten unteren Bildrand bestimmen. Du bewegst dich ziemlich langsam, da das Spiel Zeit braucht dich ein einziges Bild vorwärts zu bewegen, sogar wenn du DOSBox hochgetaktet hast (zuviel Hochtakten würde andere Dinge zu schnell ablaufen lassen). Du kannst dich viel schneller fortbewegen wenn du die Karte geöffnet hast, aber dann kannst du nicht erkennen, welche Feinde oder andere Charaktere in deiner Nähe sind, sofern sie keinen Sesam-Computer bei sich tragen.
Was das Spiel interessant macht sind die Aspekte, die das Spiel schwer und komplex machen. Wenn du etwa in kaltem Wasser schwimmst, kannst du krank werden (solltest du das Wasser überhaupt wieder verlassen). Ebenfalls schlägst du nicht einfach Schläge ein bis du stirbst; wenn du zuviel abbekommst wirst du ohnmächtig, kannst aber etwas erholt wieder aufwachen. Man braucht auch Schlaf, aber verschiedene Faktoren entscheiden, ob Schlaf möglich ist oder nicht. Wenn du wegen Schmerzen oder Aufgeregtheit nicht schlafen kannst, kannst du Schlafmittel nehmen um einzudösen. Es ist genauso möglich wegen Erschöpfung zusammenzubrechen.
Anders als in vielen anderen Adventures kannst du neue Gegenstände aus bereits gefundenen basteln. Ein Seil und ein Ast ergeben beispielsweise einen Bogen. RR ist auch kein besonders dummes Spiel: Von Zeit zu Zeit wird dein Charakter Nahrung brauchen, also musst du sicherstellen, dass er immer etwas zu essen hat, aber du musst aufpassen, dass er nichts schädliches ist. Verrottetes Fleisch etwa ist nicht der beste Mittagssnack.
Wenn du also wirklich gelangweilt bist und ein Spiel willst, dass dich fragen lässt, warum dir eigentlich langweilig war, dann ist RR etwas für dich. Wenn du ein Hardcore Adventure-Liebhaber bist (anders als der Tester) könntest du auch ein paar Stunden Spaß aus diesem Spiel herausholen. Wenn keine dieser beiden Kategorien auf die zutrifft, holst du dir besser etwas anderes.