"Ihr müsst gehen - JETZT!"
Eure Mission beginnt in einem Kraftwerk. Dort gab es einen Energieabfall in den Reaktoren und die Ingenieure denken, dass die sog. TimeStriker dahinter stecken - bösartige Monster, die an jedem Ort zu jeder Zeit in unserer Dimension erscheinen können. Euer Auftrag besteht darin, eine alternative Energiequelle für das Kraftwerk zu finden und so startet das eigentliche Spiel.
"Zu spät, zu spät..."
Chasm: The Rift erschien ein Jahr nach Quake und dies ist wahrscheinlich auch der Hauptgrund, warum das Spiel nicht so erfolgreich war. Viele Leute bezeichnen es auch als "Quake für arme Leute", und um ehrlich zu sein, wirkt das Spiel wie der anspruchslose Bruder von Quake. Hätte der Entwickler, Action Forms Ltd. das Spiel ein Jahr früher veröffentlicht, hätte es bestimmt mehr Aufmerksamkeit bekommen, da es durchaus einige interessante Gameplay-Features besitzt, die zur damaligen Zeit ziemlich innovativ waren.
"Zeit zu reisen!"
Für den Fall, dass Ihr Euch noch nicht die Screenshots angeschaut habt: das Spiel ist ein klassischer Ego-Shooter. Angesichts der zu Beginn genannten Geschichte, war es ganz offensichtlich, dass die Entwickler eine blutige Metzelparty geplant hatten. In der Zeit als das Spiel rauskam, war die Hintergrundgeschichte nicht besonders relevant und die Spieler gierten lieber nach blutigem Spaß.
Das Spiel besteht aus vier Episoden, jede davon aufgeteilt in vier Level. Jede dieser Episoden bietet ein neues Setting und fügt einige neue Gegner hinzu. Während Eurer Reise durch Raum und Zeit, besucht Ihr nicht nur das Kraftwerk sondern ebenso ein mittelalterliches Dorf, die alten Ägypter und eine Art futuristische Festung des Bösen. In der jeweils letzten Mission trefft Ihr auf einen Meister-TimeStriker, den Ihr töten müsst um die Episode abzuschließen. Diese Endbosse unterscheiden sich sehr stark von den üblichen Gegnern und sind gegen Eure Standardangriffe immun und ganz egal wie viele Kugeln Ihr auf sie abfeuert, sie werden nicht umfallen. Ihr müsst Euch schon etwas ganz besonderes ausdenken um jeden von ihnen umzunieten.
"Der einsame Wanderer"
Die für das Spiel erstellten Level sind nicht besonders repetitiv, da einige von ihnen aus vielen engen Gängen bestehen, andere wiederum aus einer Menge einzelner Räume. Und das Spiel ist nunmal so aufgebaut, dass man jeden Raum und jeden Flur durchkämmen muss. Innerhalb des Spiels gibt es unzählige Schalter und Schlüssel, und wenn man einen davon übersieht kommt man nicht weiter. Manchmal ist es ziemlich nervig, das ganze Level zurückzugehen und alle Wände und Räume abzusuchen, weil man einen bestimmten Schalter übersehen hat, da auch meistens die Türöffner nicht immer in der Nähe der verschlossenen Türen sind. Ihr solltet allerdings sehr vorsichtig mit den Schaltern sein - fast jedes Mal wenn Ihr einen Schalter betätigt oder einen wichtigen Gegenstand einsammelt, bedeutet das nicht nur dass z.B. eine Tür geöffnet wird, sondern auch, das sich eine Falltür öffnet und Euch einige Sekunden später Horden von Feinden überfallen. Sollte das nicht passieren, dann seid auf Eurem Rückweg achtsam, da die Gegner wahrscheinlich irgendwo zwischen Eurer Position und des neu geöffneten Bereichs herumlungern.
Die Engine ist komplett in 3D gerendert, aber die Karten sind etwas eingeschränkt. Ihr könnte eine Auto-Map benutzten aber diese wird flach dargestellt; es gibt keine Möglichkeit, dass ein Raum oder ein Gang über dem anderen liegt. Das heißt aber nicht, dass etwas ein bisschen höher oder tiefer als Eure gegenwärtige Position liegen kann. Oft müsst Ihr entweder Treppen für höhere Vorsprünge finden oder über eine Grube springen, aber der Gesamtplan eines Levels besteht immer aus einer einzigen Ebene.
"Gib's mir richtig!"
Es gibt sechzehn verschiedene Gegnertypen, und viele davon sind auf mehr als eine Art für Euch schädlich. Einige der Kreaturen können Euch nur im Nahkampf Schaden zufügen und wenn Ihr diese auf Distanz haltet seid Ihr einigermaßen sicher. Sollten sie Euch jedoch zu nahe kommen, können Sie Euch mit zwei, drei Schlägen vernichten (besonders in den späteren Episoden). Mehr als die Hälfe der Gegner beschießen Euch jedoch und mit diesen Gegner umzugehen ist wohl der interessanteste Teil des Spiel: das Programm berechnet wo ein Gegner getroffen wird - sei es am Arm, am Torso oder am Kopf. Steht Ihr einem schwer gepanzerten Gegner gegenüber, könnt Ihr beispielsweise versuchen seine Hand wegzuschießen um ihn so zu entwaffnen. Ohne Waffe wird er zwar nicht weglaufen aber er wird weiterhin versuchen Euch zu töten mit allem was von seinem Körper noch übrig ist - mit der anderen Hand, oder wenn er die auch verliert dann mit seinem Kopf oder auch seinen Beinen. Denkt immer daran auf den Kopf zu zielen, denn wenn der weg ist, ist ein Feind nicht weiter ein Problem.
Die KI der Gegner ist nicht sonderlich ausgereift – so wissen Eure Feinde weder wie man durch Türen oder andere schmale Eingänge läuft und wenn Ihr in solch einer Situation sein solltet, dann lauft einfach aus dem Raum und feuert weiter. Manchmal schießen sie dannauch zurück aber wenn es sich in dem Moment um Nahkämpfer handelt, seid ihr absolut sicher.
Die kritischsten Momente während des Spiels kommen auf, wenn die Gegner spawnen. Wie schon gesagt, erscheinen diese oft nachdem Ihr entweder einen Gegenstand eingesammelt oder einen Schalter gedrückt habt. Und die Monster erscheinen meist zu nah bei Euch um noch lebend aus der Situation heraus zu kommen. Daher ein Ratschlag: speichert oft und lauft rückwärts wenn Ihr Schalter betätigt oder Dinge einsammelt.
"Triff mich mit deinem besten Schuss!"
Euer Arsenal besteht aus acht verschiedenen Waffen. Viele davon sind Standard-Waffen wie die Super Shotgun oder das Volcano Maschinengewehr aber einige sind nette Neuzugänge, die man im Ego-Shooter-Genre vorher noch nicht gesehen hat. Die Bladegun (Klingenwaffe; Anm. d. Übersetzers) funktioniert wie ein Maschinengewehr verschießt allerdings Kreissägen-Blätter anstatt normaler Kugeln. Es gibt auch eine Laser-Armbrust , die wie eine übliche Armbrust aussieht, jedoch Laserstrahlen verschießt. Im Spiel kann man auch Minen verwenden aber diese sind eher selten.
"Machen wir es zusammen?"
Ursprünglich bot das Spiel die Möglichkeit an, entweder über ein IPX-Netzwerk oder über ein Nullmodem-Kabel (serielle Schnittstelle) im Multiplayer zu spielen. Später fügten die Entwickler mit einem Add-On die Möglichkeit hinzu, dass Spieler auch über eine TCP/IP Internetverbindung gegeneinander im Deathmatch antreten konnten. Ich hatte zwar nicht die Möglichkeit den Multiplayer-Modus zu testen, habe aber ein bisschen recherchiert und fand dabei kein einziges gutes Wort darüber. Die Beschwerden richteten sich hauptsächlich gegen das Level-Design - die Deathmatch-Level sind wohl nicht sehr interessant und es ist zwar möglich die Single-Player-Level zu spielen, nur sind diese sehr unspielbar aufgrund der verschlossenen Gebiete, die auch im Multiplayer-Modus nicht sofort zugänglich sind und weiterhin ist die Anzahl der Waffen auch sehr begrenzt.
"Gib mir mehr!"
Das Add-On enthält drei zusätzliche Single-Player-Level mit einigen neuen Gegnern und einem neuen Endboss. Ich verstehe nicht wieso diese neuen Gegner nur in diesen ersten und auch kurzen Bonus-Leveln auftauchen. Da diese zusätzliche Episode kein eigenes Briefing hat, kann ich nicht beurteilen ob sie mit der Geschichte zusammenhängt aber Spaß macht sie trotzdem. Wenn Ihr diese Extra-Level auch spielen wollt, solltet Ihr das Add-On vorher installieren, da die Savegames nicht zu einander kompatibel sind.
Das Spiel ist komplett in 3D dargestellt. Wenn Ihr also mit einer höheren Auflösung als 320x240 spielen wollt, solltet Ihr einen guten Rechner haben.